Rotatorenmanschette

Die Sehnen, welche sich vom Schulterblatt zum Oberarmkopf ziehen, bilden die sogenannte Rotatorenmanschette. Sie dienen – wie der Name bereits verrät – dazu, den Arm zur Seite bzw. nach oben zu bewegen und drehen ihn zudem nach außen sowie nach innen. Mit zunehmendem Alter steigt auch die Gefahr, einen Rotatorenmanschettenriss zu erleiden; dieser entsteht beispielsweise durch einen Unfall oder aufgrund eines degenerativen Prozesses.

Welche Symptome treten beim Riss der Rotatorenmanschette auf?

Die traumatische (ergo: durch einen Unfall entstandene) Rotatorenmanschettenruptur ist für die betroffenen Patient_innen zumeist sehr schmerzhaft sowie häufig mit einer akuten Funktionseinschränkung bzw. einem Kraftverlust verbunden. Die degenerative Ruptur allerdings beschreibt eine schleichende Abnützung durch ständiges Einklemmen der Sehne unter dem Schulterbereich oder im Zusammenhang mit einer beeinträchtigten Durchblutung ebenjener. Hierbei entstehen die Symptome langsam und machen sich zB. in Form von nächtlich auftretender Schmerzen bemerkbar.

Welche Behandlungsmöglichkeiten können in Betracht gezogen werden?

Um die Diagnose zu verifizieren empfiehlt sich – abgesehen von einer klinischen Untersuchung – eine Ultraschalluntersuchung bzw. eine Magnetresonanztomografie (MRI). Speziell letztere ist für die Planung einer Operation wichtig, um die Risskonfiguration sowie den Zustand der Muskulatur zu erheben.

Der Therapieverlauf folgt keinen allgemein gültigen Regeln, da jener stark mit individuellen Faktoren korreliert. Neben den oben angeführten Faktoren spielen darüber hinaus auch berufliche Anforderungen, das Alter oder etwa sportliche Aktivitäten eine zentrale Rolle.

  1. Konservative (nicht operative) Therapie:
    Oftmals gestaltet sich eine medikamentöse Behandlung bzw. das Verabreichen von Injektionen in das Schultergelenk als schmerzlindernd; im Falle eines Sehnenrisses jedoch ist die Möglichkeit einer Selbstheilung nahezu ausgeschlossen, da die Muskulatur vom Knochen weggezogen wird. Ein stetiges Anwachsen des Risses kann sogar zu einem Muskelschwund führen, welcher selbst durch einen operativen Eingriff nicht mehr zu beheben ist.
  2. Operative Therapie:
    Bei akuten Rissbildungen mit erheblichem Funktionsverlust oder bei ungenügendem Ansprechen auf konservative Behandlungsformen erweist sich die operative Therapie als vielversprechend. Sind die Risse sehr klein oder aber extrem ausgedehnt, sodass sie technisch nicht mehr rekonstruiert werden können, erfolgt eine Arthroskopie mit Débridement der Rotatorenmanschette. Hier werden störende bzw. instabile Sehnenteile entfernt oder gelöst sowie entzündliche Veränderungen abgetragen. Das Ziel gestaltet sich insofern, als dass eine Schmerzreduktion erreicht wird. Nach der Operation ist keine Ruhigstellung notwendig und auch die Rehabilitation ist unkompliziert.In der Mehrzahl der Fälle wird jedoch die arthroskopische Sehnenrekonstruktion bevorzugt, welche eine wesentlich detailliertere Beurteilung der strukturellen Veränderungen ermöglicht und somit eine sehr exakte Rekonstruktion unter Schonung der umgebenden Muskulatur erzielt. Ihr Ziel liegt in der Befestigung der gerissenen Sehnen am Knochen, um ihnen das Wiederanheilen an der richtigen Stelle zu ermöglichen.

In welcher Form gestaltet sich die Nachbehandlung?

Nach einer Sehnenrekonstruktion ist es erforderlich, die genähte Sehne im Rahmen einer mehrwöchigen Ruhigstellung zu entlasten. Um das Heilungsprozedere voranzutreiben, empfiehlt sich zudem eine regelmäßige physiotherapeutische Behandlung. Der Krafteinsatz ist bei normaler Heilung allerdings erst nach drei Monaten wieder erlaubt.

Dr. Rene Könighofer Graz

Dr. med. René Könighofer

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

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